Wie erkenne ich einen echten Blaudruck?
Mit dem wachsenden Interesse an Blaudruck in den letzten Jahren wächst auch die Produktion von billiger Blaudruckware. Meistens handelt es sich dabei um Stoffe, die vom eigentlichen Baudruck nur schwer zu unterscheiden sind, aber durch andere Technologien wie Positiv-Maschinendruck, Positiv-Siebdruck oder Digitaldruck hergestellt werden. Diese Stoffe werden dann fälschlicherweise als Blaudruck bezeichnet, obwohl es sich nicht um echte Blaudruck handelt. Dies schadet der anspruchsvollen Arbeit traditioneller Blaudrucker und täuscht unwissende Kunden.
Deshalb möchten wir Ihnen einige Ratschläge geben, die Ihnen helfen sollen, einen echten Blaudruck von seinen Imitationen zu unterscheiden.
1. Es handelt sich um einen Stoff mit überwiegend natürlichen Fasern (Baumwolle, Leinen, Seide)
2. Der Stoff wird von Hand im Negativdruck bedruckt
· Der Stoff zeigt Abdrücke von Onzecs, Nägel in den Ecken der Form, die den Druckern zeigen, wo sie die Form das nächste Mal platzieren sollen
· Bei größeren Mustern ist ein weicher, unscharfer Abdruck der Form erkennbar, das Decksubstanz ist nicht immer gleichmäßig bedruckt
· Der Stoff ist auf der Rückseite indigoblau mit unregelmäßigen Lichtflecken, die durch Auslaufen des Bezugsmaterials von der Vorderseite verursacht werden

Abdrücke von Onzecs Weicher Abdruck des Musters beim Druckenmit einer Holzform
3. Der Stoff wird im Indigo-Bad, dem sogenannte Kypa, von Hand gefärbt
· es ist ein oxidativer Farbstoff, was bedeutet, dass die Farbe des Stoffes nur durch Lufteinwirkung entsteht, aber wenn die Rückseiten beim Färben zusammengeklebt wird, gelangt die Luft nicht genug an den Stoff und an diesen Stellen das blau Farbe wird heller
· Das Indigo-Bad wird durch Ergänzung der einzelnen Inhaltsstoffe ständig erneuert, ihr jeweiliges Verhältnis und die Gesamtkonzentration der Färbe-Lösung beeinflussen den Farbton der tiefblauen Indigofarben. So kann beispielsweise ein an einem Tag gefärbtes Stück Stoff einen anderen Farbton aufweisen als eine Woche später gefärbter Blaudruck.
4. Da die Hersteller nach immer originalgetreuer Nachahmungen von Blaudruck streben, ist es trotz aller erwähnten Kennzeichen manchmal schwierig, echten Blaudruck von falschen zu unterscheiden. Am zuverlässigsten ist es dann, nach der Herkunft des Stoffes zu fragen, zum Beispiel: „Aus welcher Werkstatt nehmen Sie den Blaudruck?“
- Unregelmäßiges Austreten von Pop auf der Rückseite

- Während der Färbung hatte Luft einen unregelmäßigen Zutritt zum Stoff

- Verschiedene Blautöne

Folgende Auffälligkeiten können auf dem Stoff auftreten, stellen jedoch keine Mängel dar:
· Der Stoff weist Abdrücke von Onzens auf
· An der Längskante des Stoffes befinden sich größere Löcher vom Färberand
· Im Stoff können vereinzelt kleine Löcher (maximal so groß wie ein Nadelstich) vorhanden sein
· Einzelne Teile des Musters können unterschiedlich dick sein
· Das gedruckte Muster kann leicht verwischt sein
· Eine Längskante des Stoffes kann einen leicht anderen Farbton aufweisen als die gegenüberliegende
· Die Farbtöne einzelner Stoffteile können voneinander abweichen
· Das Muster verblasst beim 1. bis 2. Waschen
Auffälligkeiten auf dem Stoff, die Mängel darstellen:
· Das Auftreten sichtbarer Löcher (größer als ein Nadelstich)
· Ein stark verwischtes Muster
· Flecken größer als 0,5 mm
· Das Muster tritt stellenweise in eine andere Richtung als der Rest des Stoffes auf
· Das Muster fehlt stellenweise
